Festtagsrednerin Ilse Aigner freute sich, dass die Meringer ihre Heimat feiern und positiv in die Zukunft blicken. Die Gemeinde ehrte alle Mitverantwortlichen des Jubiläums
Über fünf Stunden konnten viele geladene Gäste beim großen Festabend in der Eduard-Ettensberger-Halle gemeinsam das 1000-jährige Bestehen der Marktgemeinde Mering feiern. Es war die vorletzte Veranstaltung des langen Veranstaltungsreigens im Rahmen der Feierlichkeiten ab dem 13. Mai, bevor am 13. November der Zauber von „1001 Jahre Mering“ mit der Eröffnung der Sonderausstellung „1000 Jahre in 10 Objekten“ in den neuen Räumen des Meringer Heimatmuseums zu Ende geht. Auch die Prämierung des Fotowettbewerbs und der Bänke im Ort stehen noch auf dem Programm. Um die Weihnachtszeit dürfte das „Mammutprojekt“, die 700 Seiten umfassende Ortschronik erhältlich sein.
Gekommen waren zahlreiche Vereinsvorsitzende, zum Teil mit Fahnenabordnungen, Vertreter der Kirchen, Marktgemeinderäte, Altlandrat Christian Knauer, Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko sowie die Bürgermeister anderer Gemeinden des Landkreises Aichach-Friedberg. Die Kolpingkapelle Mering spielte unter Leitung von Alexander Paul den ganzen Abend verschiedene Stücke wie den Florentinermarsch, eine Folksong Suite und das bekannte Werk „Wien bleibt Wien“ wurde kurzentschlossen in „Mering bleibt Mering“ umbenannt.
Durch den Abend führte Werner Bader, der für seine ruhige, unterhaltsame, aber auch informativen Beiträge viel Beifall erhielt. Für die Bewirtung der Gäste sorgte Maria Bader mit ihrem Team vom Schlosserwirt und wurde unterstützt vom Faschingskomitee Lach Moro. Sie servierten frisches Festbier vom Fass, Mineralwasser, aber auch Rot- und Weißwein vom Pfälzer Weingut Gerhard Klein. Das Festmenü begann mit einem Obazda und Breze, weil diese Vorspeise ihren Ursprung im Bräustüberl Weihenstephan hatte. Danach gab es Schweinenackenbraten oder Grünkernsteak mit Gemüsespätzle und Pilzrahmsoße und als Dessert ein hausgemachtes Tiramisu, das mit dem Weihenstephaner Festbier getränkt war.
Da Erster Bürgermeister Florian Mayer krankheitsbedingt nicht persönlich am Festabend teilnehmen konnte, sondern sich vom ältesten Marktgemeinderat Karl-Heinz Brunner vertreten lassen musste, begrüßte er die Gäste mit einer Videobotschaft. Er bedankte sich mit einem zweiten Video bei allen Personen, die die Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Jubiläum zum Erfolg hatten werden lassen. Allen voran war es Merings Kulturbeauftragter Klaus-Dieter Ruf, dem er die Verleihung der Bürgermedaille für seine Bemühungen versprach. Auch die beiden Vorzimmerdamen Nadine Göttmann und Susanne Ortner erwähnte er, die vor allem zum Gelingen des Festabends außerordentliche Arbeit leisteten.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner bezeichnete Mering als ein schönes Stück Bayern mit einer Landschaft wie im Bilderbuch, das über Jahrhunderte seine eigene Identität gewonnen hätte. Sie lobte Merings gewachsenes Zentrum, das ein Zusammenkommen ermöglicht, ein hervorragendes Bildungswesen mit tollen Sporteinrichtungen und sagte, dass sich die Bürger mit dem Ort identifizieren und zufrieden sind, weil es sich hier gut leben ließe. „Dazu gehört Kreativität und ganz viel Herzblut. Zusammenhalten ist gerade in den jetzigen Krisen sehr wichtig für den Erhalt der Demokratie, der Freiheit und des Friedens. Heimat feiern und positiv in die Zukunft blicken, das stärkt nach innen und außen“, erklärte Aigner. Grußworte sprachen auch der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko und kurzfristig sprang als Vertreter des Landrats der Altlandrat Christian Knauer ein. Jürgen Schwilski amüsierte mit seinem humorvollen Beitrag „In 30 Minuten durch die Meringer Geschichte“. Er erwähnte die Hockergräber der Jungsteinzeit, erläuterte die Aufgaben des Henkers und die Geschichte des Schlosses. Dass Willi Brand, aber auch Theo Waigel die Marktgemeinde besucht hatten, wussten sicher die wenigsten Bürger. Mit dem 3-D-Film, an dem Günter und Verena Peschke zwei Jahre lang gearbeitet hatten, um eine sehenswerte bleibende Erinnerung zu schaffen, ging ein glanzvoller Festabend zu Ende.