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Historische Speisen und Mittelalter-Feeling, das gab es zu genießen beim Meringer Dinner im „Andechser“ am Marktplatz. Wirtin Marietta Baumüller, ihr Lebensgefährte Ewald Kraus, Koch Christian Baumüller und die Crew des frisch renovierten Gasthauses hatten sich dieses Programm als Beitrag zum Festprogramm für 1000 Jahre Mering überlegt und top vorbereitet. Das historische Mahl mit dem bekannten Festbier vom Fass kam bestens an und bot vom Aperitif an ungewöhnliche und mehr als reichhaltige Genüsse. Auftakt war nach einer launigen Begrüßung durch Ewald Kraus ein kraftvolles Griebenschmalz auf eigens gebackenem Brot zusammen mit würziger Leberwurst und feinem cremiger Aufstrich. Der gehaltvolle „Hammer“ war dann der Hauptgang mit zweierlei Knödeln, dreierlei Kraut-Beilagen und Braten, bei dem das Nachordern fast schon Pflicht war. „Essen Sie, bis der Ranzen spannt“, forderte Kraus das volle Haus auf und die Gäste taten es gerne. Auf der Mitteltreppe war danach eine sehr gut passende Bühne bereitet für die Schauspieler des Artus-Ensembles. Die Autorin von „Bruderherz“, Martina Drexler, bot als Dreingabe zur Schauspielkunst eine umfangreiche Erläuterung der Hintergründe ihres Stücks mit dem Motto: „So könnte es gewesen sein“. Denn leider gibt es für die Zeit vor 1021 keine Urkunden mehr, bei einem Überfall von Welf II. auf Augsburg könnten Dokumente durchaus vernichtet worden sein, sagte sie.


Anton Schlickenrieder




Anlässlich des Gründungsjubiläums gibt es eine Münz-Sonderprägung für die Marktgemeinde Mering


Eine Sonderprägung in Feinsilber 999 und Feingold 999.9 hat die Marktgemeinde Mering gemeinsam mit EuroMint aus Bochum anlässlich ihres 1000-jährigen Gründungsfestes aufgelegt. Die beiden Münzen in Polierter Platte sind streng limitiert und ausschließlich bei den beiden örtlichen Banken, der Raiffeisenbank Wittelsbacher Land eG und dem Beratungscenter der Stadtsparkasse Augsburg erhältlich. Bei der Präsentation der Münzen im Foyer der Raiffeisenbank freute sich Bürgermeister Florian A. Mayer zusammen mit seinem Kulturbeauftragten Klaus-Dieter Ruf über die Sonderedition: „Ein besonderes Andenken an ein einmaliges Jubiläum für Sammler und zu einem für alle erschwinglichen Preis.“


Die 30mm große Silbermünze wiegt 8,5 Gramm und ist auf 1.000 Stück limitiert. Sie ist zum Bruttopreis von 69 Euro erhältlich. Auf der Vorderseite ist der Kirchenbogen als prägendes historisches Bild von Mering zusammen mit dem 1000 Jahre Logo abgebildet. Auf der Rückseite der Münze ist das Marktwappen neben dem Gründungsjahr 1021 und dem Schriftzug Mering abgebildet. Die ¼ Unze in Gold ist auf maximal 100 Stück limitiert und zum Preis von 999 Euro erhältlich.


Zu erhalten sind die Prägungen über die Feierlichkeiten bis zum Jahreswechsel, wobei Lars Knevels von EuroMint die ersten fünf Silberprägungen für die Initiatoren und die Marktgemeinde sponserte. Eine der Münzen wird später auch in die Sammlung des Heimatmuseums übergeben, versprach Bürgermeister Florian A. Mayer.


Jeweils ein Exemplar der Silbermünze wird in den Räumlichkeiten der beiden Banken ausgestellt, die Goldprägungen werden nachgeliefert und sind auf Anfrage dann auch bei Anton Weber (Raiffeisenbank) und Semih Aslan (Sparkasse) zu sehen.


Bildunterschrift (Mathias Kennerknecht) von links:

Anton Weber (Raiffeisenbank), Bürgermeister Florian A. Mayer, Kulturbeauftragter Klaus-Dieter Ruf, Lars Knevels (EuroMint) und Semih Aslan (Sparkasse) bei der Vorstellung der Sonderprägungen für die 1000-Jahr-Feier.



„Wussten Sie, dass in Mering die Zahl der Vereine seit rund einem Jahrhundert ungewöhnlich hoch ist? Und dass diese Tatsache den Redakteur und Herausgeber des „Meringer Anzeiger“ Carl Hummel sogar zu einer Faschingsmeldung verführte? Am 21. Februar 1928 stand in seinem Blatt zu lesen: „3041 Einwohner und kaum fünfzig Vereine. Es dürfte in unserm großen Deutschen Vaterland wohl kaum einen Ort […] geben, welcher so wenige Vereine in seinen Mauern birgt.“ Wenige? Da es eine Faschingsmeldung ist, dürfte genau das Gegenteil der Fall gewesen sein, eine Tatsache, die Hummel, der natürlich ins gesellschaftliche Leben seiner Zeit intensiv eingebunden war, innerlich sicherlich stöhnen ließ.


Nun lässt sich trefflich darüber streiten, inwieweit die genannte Zahl der Einwohner präzise ist oder gar ein reines Gedankenkonstrukt. Im Buch „Der Landkreis Friedberg“, herausgegeben 1967, sind die Bevölkerungszahlen für Mering aufgelistet (Tabelle 7 auf Seite 442). Anno 1900 waren es danach 2448, anno 1939 dann 3524. Da passen die genannten 3041 recht präzise ins Bild. Und damit dürften auch die 48 oder 49 Vereine, die Hummel (oder andere Verantwortliche seines Umfelds) zählten, ebenfalls recht genau stimmen. Rechnet man diese Zahl auf heutige Verhältnisse hoch, müssten in der Marktgemeinde weit mehr als 200 Vereine existieren. Momentan sind es keine 100 mehr.

Hummel schlug zur Abhilfe des Problems vor, dass „zielbewusste Männer“ einen ebenso zeitgemäßen wie notwendigen Verein ins Leben rufen wollten namens „Vegebroma“, eine Abkürzung für „Verein gelernter Brotzeitmacher“. Na denn Prost. Die Frauen hatten damals eh wenig zu sagen und durften höchstens Preise in Fleischform, die ihre Männer vom Preisschießen nach Hause trugen, in gutes Essen verwandeln, wie in einem netten Gedicht bei den Schützen zu lesen steht.


Freuen Sie sich auf die neue gemeindliche Chronik, das Buch dürfte aller Voraussicht nach im Herbst dieses Jahres erscheinen.


Anton Schlickenrieder


Der Liederkranz Mering – einer der ältesten und über viele Jahre angesehensten Vereine der Marktgemeinde.


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